Genau dieser Name bezeichnet die Domäne, 1894 von Ernst Brandes (1862-1935) – einem deutschen Politiker – erbaut. Im Jahr 1914 wurde Ernst Brandes Präsident der Landwirtschaftskammer von Ostpreußen. Er spielte eine Schlüsselrolle, bei der Wiederherstellung der Nahrungsmittelversorgung der durch den Ersten Weltkrieg zerstörten Provinz. In der Zeit von 1922 bis 1933 war er Vorsitzender der preußischen Landwirtschaftskammer und des Deutschen Landwirtschaftsrates, der als erster die staatliche gesundheitspolitische Kontrolle der Milchqualität einführte – 1931 Mitglied des Reichswirtschaftsrates, seit 1933 – Mitglied des Preußischen Staatsrats. Auf dem Gut versammelten sich oft seine zahlreichen Freunde, darunter ein renommierter Maler der Akademie der Bildenden Künste in Königsberg, Edward Bischoff. Auch Vertreter der herrschenden Dynastie und der Politik waren dabei. Nach dem Krieg beherbergte das Gebäude ein Kinderheim, seit 2008 einen Kindergarten. Das Erscheinungsbild der Villa ist durch ausgeprägte Merkmale des Eklektizismus gekennzeichnet. Elemente der Innenausstattung sind erhalten geblieben: Kamine, Öfen, geschnitzte Türen und Deckenleisten. In der Haupthalle über der Tür befindet sich eine lateinische Inschrift “Salve!”, was „Sei gegrüßt” heißt und im übertragenen Sinn so viel wie „Hallo!” bedeutet.
Dank der rustikalen Elemente, die an jeder Ecke des Gebäudes angebracht sind, wirkt das Anwesen monumental. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Höhe und Schwere des Daches. Stellenweise erhalten sind die Konsolen und sonstige mit Schnitzerei verzierten Holzbalken. Nur ein Element erhebt sich über den Gesamtumfang – der Turm. Gerade er und die kleinen Barockdachfenster stehen den gewaltigen, rustikalen Elementen gegenüber. Von weitem kann die Kuppel des Turms für eine Kirche gehalten werden.